Am Sonntag Morgen begrüßte uns (Alexsandar, Achim, Erik, Jürgen und Manfred) ein makellos blauer Himmel zum Aufbruch zu der von Erik initierten Überschreitung nach Südtirol. Die beiden weiblichen Gruppenmitglieder Christiane und Uli – bestens eingespielt von den Vortagen - trennten sich bereits an der Langtalereckhütte vom „eher hinderlichen“ männlichen Gruppenteil und nahmen die von Weglänge und Grat größere Herausforderung über das Langtalerjoch in Angriff.
Guten Schrittes ging es bergab zur Schönwieshütte und weiter ins Rotmoostal, vorbei an zutraulichen Wildpferden. Beim 700 Hm Aufstieg am Talende über die Geröllhaldenausläufer des Rotmoosferners war unsere Trittfestigkeit gefragt.
Schliesslich erreichten wir das Gletscheis und unsere 5er-Männerseilschaft ging dem Rootmosjoch entgegen. Die umliegenden Kogeln und Gletscherzungen waren herrlich anzuschauen – im Winter ein durchaus anspruchsvolles Skitourengebiet.
Während Erik seinen Kaffeekocher anschmiss, richtete Alexsandar oben am Grat einen Standplatz mit Seilsicherung ein. Nach dem durchaus wohlschmeckenden Genuß des in geschmolzenen Schnee aufgelösten Instandpulvers nahm die heterogene Gruppe die 30 m Kletterei über den Grat in Angriff, welche durch frisch eingebrachte Eisenstufen erleichtert wurde. Der Rundumblick auf der Südtiroler Seite war phänomenal an diesem Tage. Von den Stubaier Alpen im Osten, über die gesamte Dolomiten Range schweifte der Blick im Westen an der Texelgruppe vorbei zum Gipfelkreuz der Hohe Wilde, wo wir tags zuvor oben waren.
Die Zwickauer Hütte lag direkt vor uns auf einem Absatz und kurz nach uns trafen bereits die beiden Ladies gutgelaunt ein.
Uli, Alexsandar, Achim und Erik hatten wohl noch eine „offene Rechnung“ mit dem hinteren Seelenkogel (3472m) und machten sich zum Gipfel um mit der untergehenden Sonne wieder abzusteigen.
Am Montag Morgen wanderten wir den Pfelderer Bergpfad Richtung Timmelsjoch entlang, begleitet von Bergziegen, blühenden Blumen und einigen durchziehenden Nebelschwaden.
Dann holten 2 Gruppenmitglieder unseren gemieteten Stadtmobilbus aus Obergurgl und nach einer Stärkung auf der Glanegg-Alm (unterhalb des Timmelsjoch auf Südtirolerseite) traten wir äußerst zufrieden die Heimreise an … mit Gedanken wie man in dieser schönen, rauhen Eis- und Geröll-Landschaft eine Überschreitungs-Rundtour zukünftig als interessante Variante in Angriff nehmen könnte.
Manfred